SOLVED 2018-11-26T08:46:04+00:00

GLÜCKWUNSCH! Du hast Kapitel 9 gelöst!

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„Ich habe gerade Kapitel 9 gelöst.“

Heute habe ich mich verirrt.

Ich war mir ziemlich sicher, dass ich den gleichen Weg zur Kombüse genommen hatte wie sonst auch. Aber ich landete an einem völlig anderen Ort: Einer Sackgasse mit Treppenschacht zu den unteren Decks. Ich war schon im Begriff gewesen kehrtzumachen, doch dann hörte ich das Schluchzen. Das gleiche Geräusch, das ich neulich im Maschinenraum gehört hatte.

Ich entschied mich, den Treppen zu folgen. Sie endeten an einem langen schmalen Flur.
Die Zahlen an den Türen dort erweckten mein Interesse. Man hätte erwartet, dass sie einem gewöhnlichen Muster folgen würden – erst eins, dann zwei, dann drei und so weiter, aber dem war nicht so. Sie waren scheinbar zufällig angeordnet und vierstellig.

Während ich noch grübelte, wieso jemand so zählte, hörte ich erneut das Wimmern, dann das Schlagen einer Tür. Ich lugte ein wenig in den Gang und sah, wie sich drei der Offiziere sowie der Kapitän dem Treppenschacht näherten. Um einem Zusammentreffen mit ihnen auszuweichen, beeilte ich mich, auf ein tiefer gelegenes Deck zu gelangen. Dort verharrte ich einige Sekunden und horchte, ob die vier sich näherten. Zum Glück gingen sie wieder an Deck. Was für eine Erleichterung!

Auf dem Weg nach oben hörte ich erneut das Wehklagen. Es kam aus Richtung einer Tür, die sich von den übrigen unterschied. Sie war mit Eisenstangen gesichert sowie mit einem großen Rad, das offenbar den Schließmechanismus beherbergte. Besorgt klopfte ich an die Tür und fragte, ob drinnen alles in Ordnung sei. Während ich sprach, wurde es absolut still. Ich lehnte mich gegen die Tür, um besser horchen zu können. Da ließ mich ein heftiger Schlag zurückschrecken, der die Tür in ihren Angeln zum Beben brachte.

Dann folgte ein gehetzter und verworrener Monolog. Was ich mir aus dem, was ich verstand, zusammenreimen konnte, ergab, dass der Mann gegen seinen Willen festgehalten wurde. Es war der – mutmaßlich kranke – zweite Maschinist. Ich fragte ihn, wieso er festgehalten würde, doch er erklärte, er könne es mir nicht sagen, sei sich nicht sicher, ob er mir trauen könne. Doch er wisse, dass meine Uhr gestohlen worden war, und wo sie jetzt sei. Er erzählte mir, dass auch ihm etwas weggenommen worden sei. Irgendein Amulett. Wenn ich es ihm wiederbrächte, würde er mir verraten, wo meine Uhr sei. Als ich ihn fragte, wie ich das bewerkstelligen solle, da ich keine Ahnung hatte, wo ich mit dem Suchen beginnen sollte, lachte er nur.

Mehr brachte ich nicht aus ihm heraus. Er schien fortan in seinen Gedanken gefangen und wiederholte schluchzend einzelne Passagen unserer Unterhaltung.

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