SOLVED 2018-11-26T12:35:28+00:00

GLÜCKWUNSCH! Du hast Kapitel 23 gelöst!

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„Ich habe gerade Kapitel 23 gelöst.“

In der Kommode fand ich ein Amulett. Als ich es in den Händen hielt, dämmerte es mir, dass der Maschinist und auch die gekratzte Botschaft die Wahrheit gesprochen hatten. Ich erkannte seinen Zweck nicht, aber ich spürte eine Energie von ihm ausgehen, die mir unbekannt war. Fast schien es, als würde es in meiner Hand vibrieren. Es war rund und fast so groß wie meine Handfläche. Auf beiden Seiten befanden sich Gravuren kryptischer Symbole.
Ich stopfte es schnell in meine Hosentasche und schlich zurück in meine Kajüte, voll Hoffnung, dass mich niemand bemerkt hatte.

Auch in dieser Nacht hatte ich einen Traum…

Ich stand an einem Strand und die Brandung umspülte meine Füße. Wo ich hinsah, waren Wolken und Blitze. Inmitten der Wellen konnte ich unser Schiff ausmachen. Es verschwand wieder und wieder außer Sicht, weil es von den Wellen verschluckt wurde…

In diesem Moment sprach eine Stimme: „Du solltest wissen, dass es den Sturm ohne deine Hilfe nicht überstehen wird.“

Ich fuhr herum und sah ihn. Er sah uralt aus und er wirkte viel größer als ein Mensch, auch wenn er gebückt war, halb kniend unter einer großen Last auf seinen Schultern. Er schien meine Sorge um das Schiff zu kennen, als wenn er meine Gedanken lesen würde.

„Ich kann ihm helfen, kann dir helfen. Du bist mit dem Schiff verbunden, sein Schicksal ist auch deines.“

Mir gefiel nicht, dass nur er sprach, und so fragte ich, warum das so sei.

„Du kannst nichts tun, du bist nicht der Erste und wirst nicht der Letzte sein. Aber ich kann dir helfen, die Wellen werden mir gehorchen. Ich werde das Schiff in Sicherheit bringen. Ich kann sogar dir helfen, das Schicksal zu überlisten. Vielleicht wirst du der Erste sein, der überleben wird.“

Seine Worte beeindruckten mich, aber ich kannte seine Bedingungen nicht und fragte mich, was er wohl fordern würde. Ich musste nichts erwidern, er wusste, dass ich geködert war.

„Ich möchte nichts von dir Menschlein, du hast mir nichts zu geben. Wie könntest du?“, lachte er. „Aber wie du siehst, kann ich nicht von hier fort. Ich muss diese Last tragen, denn wenn sie fällt, wird alles zugrunde gehen. Das ist meine Strafe seit Zeiträumen, die für euch Menschen unbegreiflich sind. Wenn du meine Last aber nur kurz halten könntest, nur lange genug, dass ich mich kurz strecken kann, werde ich dein Schiff in Sicherheit bringen und dir sagen, was du tun kannst.“

Die Versuchung war groß. Meine Gedanken waren benebelt und schon machte ich Anstalten, die Last von seinen Schultern zu nehmen. Ich wollte wissen, wie ich überleben konnte. Wie ich meiner Bestimmung würde entgehen können, die von Tag zu Tag düsterer wirkte. Doch ich hatte viele Geschichten auf meinen Reisen gehört und ich kannte auch seine. Ein Geschöpf voll falscher Versprechungen.

Ich lehnte ab und wandte ihm und der Küste den Rücken zu. Ich wollte ihn zurücklassen, in endloser Qual unter dem Zentrum des Gewichtes. Er rief mir nach. „Noch bevor diese Reise endet, wirst du den Moment verfluchen, an dem du mein Angebot ausgeschlagen hast. Wenigstens überlebt hättest du hier, während du den Himmel trägst. Es gibt schlimmere Schicksale als das. Sogar schlimmere als den Tod.“

Sein Lachen klang noch in meinen Ohren, als ich daraufhin aufwachte – wieder an Bord des Schiffes.
Als ich die Augen aufschlug, fiel mir zuerst der Himmel draußen vor dem Fenster auf. Der Sturm war weitergezogen. Später erfuhr ich, dass es einige Vermisste gab. Opfer der See, so nahm man an. Ich habe da so meine Zweifel. Obgleich ich hoffe, dass sie wirklich im Sturm verlorengegangen sind, da die Alternative doch um so vieles schlimmer erscheint…

Habe ich mich richtig entschieden?
Ich habe Yang seit gestern nicht mehr gesehen. Ich hoffe, es geht ihm gut.

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