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„Ich habe gerade Kapitel 11 gelöst.“
Nach den Erlebnissen von gestern fürchte ich mich davor schlafen zu gehen…
Ich war im Speisesaal und trank etwas Wein, um meine Nerven zu beruhigen, während ich auch darauf wartete, dass Yang seine Schicht beendete.
Mein Blick schweifte rastlos hin und her. Ich war ein Nervenbündel, aber der Wein half. Als ich schließlich etwas ruhiger geworden war, sah ich es: das Klavier! Ich war schon viele Male hier gewesen, dennoch bemerkte ich es erst heute Nacht. Ich war mir sicher, dass es dasselbe Klavier war, das meinen Sachen im Gepäckwagen des Zuges Gesellschaft geleistet hatte. Ich konnte nicht irren, die gleiche Zahl stand darauf geschrieben, die Dreizehn. Es war schmutzig und ich konnte Fingerabdrücke auf den Tasten erkennen. Waren sie blutig?
Ich setzte mich daran. Fast befürchtete ich, es könnte verschwinden und ich wahnsinnig werden. Langsam verlor ich den Überblick über die Anzahl der Gläser, die ich trank, und fing gedankenverloren an, auf den Tasten herumzuklimpern. Daraufhin geschah etwas Überraschendes…
Mit einem unvermittelten Klicken hatte sich das Klavier einige Zoll weit bewegt und eine dahinter liegende Öffnung freigegeben. Ich sah schwaches Kerzenlicht. Deshalb schob ich den Spalt weiter auf und zwängte mich hindurch. Ich fand mich in einem Raum mit hoher Decke wieder. In der Mitte standen als Lichtquelle zahlreiche Kerzen, die auf einer niedrigen Säule angeordnet zu sein schienen. Eine Säule, mit drei Nischen darin. Diese wirkten, als solle man etwas Passendes hineinstellen.
Jedes Geräusch in diesem Raum hörte sich merkwürdig verfälscht und in die Länge gezogen an. Meine eigenen Schritte und mein Herzschlag klangen fremd in meinen Ohren. Das wirklich Wichtige hier war aber ein Dolch, der hoch über der Säule hinter einer verworrenen Anordnung ineinandergreifender Ketten hing.
Ich konnte nicht lange bleiben, denn ich hörte, wie das Leben an Bord langsam erwachte. Ich eilte hinaus, verschloss den Eingang und versuchte, meine Fingerabdrücke vom Klavier zu wischen, wobei ich den Staub aufwirbelte, der es bedeckte. Ich würde diesen Raum genauer untersuchen, aber vorher hatte der Maschinist einen Besuch verdient. Immerhin ging es um meine Glücksuhr, und all das hier hatte genau an dem Tag begonnen, an dem ich sie verloren hatte.