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„Ich habe gerade Kapitel 10 gelöst.“
Ich erwachte in meiner Koje. Mir wurde schlagartig klar, dass ich mich nicht aus eigener Kraft bewegen konnte.
Einen Moment lang lag ich da, im nächsten befand ich mich auf einem Gebirgspass. Die Statuen zweier gewaltiger Muränen schauten auf mich herab. Der Pass wirkte wie durch rohe Gewalt in den Fels gerissen, und ich sah die Trümmer im kristallklaren Wasser unter mir. Da bewegte sich eine der Muränen, drehte ihre massige Gestalt in meine Richtung, glitt mit einer unnatürlichen Leichtigkeit durch die Luft. Das Letzte, was ich sah, war ihr aufgerissener, steinerner Rachen…
Ich fuhr schweißgebadet hoch. Es war mitten in der Nacht und ich hörte einen lauten Sprechgesang, der aus den Tiefen des Schiffes zu kommen schien…
Ein weiterer Albtraum also.
Ich konnte nicht mehr. Ich eilte zu Yang, weckte ihn und fing an, ihm alles zu erzählen. Das war die beste Entscheidung, seit ich diese Reise angetreten habe. Denn Yang berichtete mir dann von den Gesängen, die jede Nacht von den tieferen Decks zu hören waren, er erzählte mir von dem Smutje mit der Tätowierung eines Schweins und den sonderbaren Messern, die er in der Kombüse hatte.
Zuletzt berichtete er mir über den Kapitän dieses Schiffes. Vor vier Tagen sei er Zeuge von etwas Unbeschreiblichem geworden: Ein Matrose sei auf einem der tieferen Decks von den Offizieren an einen Stuhl gefesselt worden. Der Kapitän sei herangetreten, habe sich zu den Lippen des armen Kerls gebeugt und direkt vor seinem Mund langsam und tief eingeatmet. Nachdem er das getan hatte, befand sich sein Opfer in einem Zustand völligen Schwachsinns; sang lachend vor sich hin, bis er das Bewusstsein verlor…
Wir beschlossen in dieser Nacht, uns zunächst unverdächtig zu verhalten und aufeinander achtzugeben.