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(maximal 200)
„Ich habe gerade Kapitel 21 gelöst.“
Yang hat recht behalten.
Nachdem ich verstanden hatte, wie die Codes zu deuten waren, war es ein Kinderspiel, die Kiste zu öffnen. Ich hielt mich lange in der Nähe versteckt, außer Reichweite neugieriger Blicke, bis ich mir sicher war, keine Zuschauer zu haben. Erst dann machte ich mich daran, das Schloss zu öffnen.
In der Kiste fand ich Treppenstufen nach unten in die Dunkelheit. Ich tastete mich an der Wand zu meiner Linken entlang und begann, langsam und vorsichtig hinabzusteigen.
Am Ende der Treppe befand sich ein Raum. Hier gab es weder Kerzen noch irgendwelche Fenster, die etwas Mondlicht hineingelassen hätten, doch die Wände selbst schienen auf gewisse Weise zu leuchten. Es war nur ein unmerklicher Hauch von Helligkeit, doch genug, um mich zurechtzufinden.
Ich sah unseren Kapitän sowie zwei seiner Offiziere, die in einem fremdartigen Singsang murmelten. Ein Matrose war in der Mitte des Raumes an einen Stuhl gefesselt. Um die Gruppe herum standen Tische mit zahllosen Instrumenten und an der Wand hinter ihnen hing ein breites rotes Banner mit zwei dämonischen Köpfen darauf.
Dann geschah es…
Wie Yang es mir schon beschrieben hatte, beugte sich der Kapitän zum Mund des Opfers, sog scharf die Luft ein und als er sich entfernte, hatte der Mann im Stuhl das Bewusstsein verloren.
Ich befinde mich wieder in meiner Kajüte. Ich kann noch immer nicht glauben, was ich gerade beobachtet habe. Als ich den Raum fast rennend verlassen hatte, konnte ich noch hören, wie der Mann erwachte und anfing, wie im Delirium zu singen.
Es ist mir nicht möglich, das Geschehene zu zeichnen, doch ich bin sicher, dass das Banner und die Inschriften darauf etwas mit diesem tödlichen Kuss zu tun haben.